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Abschreibung anderer Anlagegüter

Anschaffungen, die über mehrere Jahre genutzt werden, aber nicht im Bereich zwischen 150 EUR und 1000 EUR (netto) kosten, werden nicht über die Sammelabschreibungs-Pools abgerechnet, sondern separat über einen bestimmten Zeitraum abgeschrieben. Ein Beispiel wäre ein Laptop, der 2000 EUR netto kostet und z.B. über 5 Jahre genutzt wird. Diese Art der Abschreibung ist auch dann anzuwenden, wenn man (ab dem Jahr 2010) auf die Verwendung des Sammelabschreibungs-Pools verzichtet - dann für Anlagegüter, die mehr als 410 EUR kosten.

Für diese Art der Abschreibung gibt das Bundesfinanzministerium Tabellen heraus, in denen die typische Abschreibungsdauer einzelner Anlagegüter aufgeführt ist. In der AfA-Liste des Jahres 2010 sind z.B. Notebook-Computer mit 3 Jahren Nutzungsdauer aufgeführt, d.h. der Kaufpreis muß über 3 Jahre verteilt werden.

Um die Sache noch ein wenig komplizierter zu machen, wird bei dieser Art der Abschreibung nicht in Kalenderjahren gerechnet, sondern in Zeiträumen von 12 Monaten. D.h. wenn man das Notebook z.B. im Dezember kauft, kann man vom ersten Drittel des Kaufpreises, das im Anschaffungsjahr abzurechnen ist, nur ein Zwölftel ansetzen, denn man kann das Notebook ja nur einen Monat lang nutzen. Hätte man sich im Juli für den Kauf entschieden, könnte man die Hälfte des ersten Drittels ansetzen - und hätte man das Gerät bereits im Januar angeschafft, wäre das gesamte erste Drittel des Kaufpreises im Anschaffungsjahr abzurechnen.

Abschreibungen in Jes

Jes vereinfacht den Umgang mit Abschreibungen erheblich.

Der Beleg wird zunächst wie gewohnt eingegeben.  Achten Sie darauf, den Beleg auf eines der Abschreibungskonten zu buchen:

  • 300 AfA auf unbewegliche Wirtschaftsgüter
  • 310 AfA auf immaterielle Wirtschaftsgüter
  • 320 AfA auf bewegliche Wirtschaftsgüter

Hinzufügen einer Abschreibung bei der Belegeingabe

Sie können bereits bei der Eingabe des Belegs die Abschreibungsinformationen hinzufügen. Klicken Sie dazu im Fenster "Belegeingabe" rechts oben auf das Menü "Abschreibung" und wählen Sie den Punkt "Abschreibung hinzufügen...". Sie erhalten dann das Eingabefenster, das unten abgebildet ist, und in dem Sie die notwendigen Angaben eintragen können. Haben Sie das erledigt, erscheint neben dem Menüpunkt ein Häkchen als Bestätigung.

Falls der Beleg bereits gebucht ist, können Sie jederzeit über die Tabellenansicht eine Abschreibung hinzufügen. Öffnen Sie dazu in der Hauptansicht die Tabelle des Monats, in dem der Beleg gebucht wurde und klicken Sie den Beleg mit der rechten Maustaste an. Dadurch erscheint ein Popup-Menü, in dem Sie "Abschreibung hinzufügen..." auswählen.

In dem nachfolgend erscheinenden Dialog wählen Sie die Anzahl der Jahre, über die dieser Beleg abgeschrieben werden soll. Der Abschreibungstyp "Lineare Abschreibung" bezeichnet die gleichmäßige Verteilung des Betrags über die folgenden Jahre. Alternativ steht die "Degressive Abschreibung" zur Verfügung, bei der ein fester Prozentsatz des jeweils verbleibenden Restwerts abgeschrieben wird.

Falls das Anlagegut nicht im aktuellen Geschäftsjahr angeschafft wurde, klicken Sie die Option "Anlagegut aus früherem Geschäftsjahr" an und wählen Sie in dem darunterliegenden Eingabefeld das Anschaffungsdatum aus. In diesem Fall werden die Auflösungsbeträge aus früheren Jahren so berücksichtigt, als wäre das Anlagegut bereits zum angegebenen Datum angeschafft worden.

Alle Belege, die Abschreibungsinformationen besitzen, werden in der Hauptansicht von Jes fettgedruckt dargestellt.

Abschreibungsdaten bearbeiten mit dem Abschreibungs-Assistenten

In den Programm-Einstellungen ist normalerweise der sogenannte Abschreibungs-Assistent als Standardmethode für die Bearbeitung von Abschreibungen aktiviert. Mit diesem können Sie die Abschreibungsdaten eines Belegs nahezu beliebig beeinflussen. Sie können

  • Die aktuellen Einstellungen, z.B. Anzahl Jahre sowie die Prozentsätze der jährlichen Abschreibung einstellen.
  • Von der linearen zur degressiven Abschreibung wechseln und umgekehrt. (Nur im Jahr der Anschaffung!)
  • Eine Sonderabschreibung hinzufügen oder entfernen.
  • Das Anschaffungsdatum prüfen oder ggf. korrigieren.

Nach jeder Änderung zeigt Ihnen der Assistent sofort die Auswirkungen der neuen Einstellungen, indem er die Beträge der Abschreibung über die gewählte Abschreibungsdauer genau auflistet.

Da der Abschreibungs-Assistent ein sehr großes Dialogfenster ist, kann er in den Programm-Einstellungen als Standardmethode zum Bearbeiten von Abschreibungen deaktiviert werden. Alternativ werden dann die einfachen Dialoge zum Bearbeiten von Abschreibungen verwendet, die wesentlich kleiner, aber auch etwas unflexibler sind. Z.B. ist es nicht so einfach möglich, von einer in eine andere Abschreibungsart zu wechseln.

 

Abschreibungsdaten bearbeiten

Wenn Sie einen Beleg mit Abschreibungsinformationen in der Hauptansicht mit der rechten Maustaste anklicken, finden Sie im Popup-Menü den Menüpunkt "Abschreibung bearbeiten...". Sie erhalten dann ein Dialogfenster, in dem Sie die Abschreibungsdaten für den Beleg ansehen und in Grenzen bearbeiten können.

 

 
Lineare Abschreibung   Degressive Abschreibung

 

Jes wird Sie daran hindern, bestimmte Daten zu ändern:

  • Anteile, die in früheren Geschäftsjahren relevant waren, können nicht mehr geändert werden.
  • Die Monatsanteile können nicht verändert werden - sie hängen vom Belegdatum ab.
  • Prozentanteile für den Betrag und die Umsatzsteuer können im letzten und vorletzten Jahr nicht geändert werden:
    • Für das vorletzte Abschreibungsjahr (im Beispiel das Jahr 2014) wird der Prozentanteil stets so berechnet, daß er die anderen Prozentanteile auf 100% ergänzt. Dadurch wird sichergestellt, daß der gesamte Betrag abgeschrieben wird.
    • Im letzten Abschreibungsjahr (im Beispiel das Jahr 2015) werden die aus dem allerersten Abschreibungsjahr noch fehlenden Monatsanteile abgezogen. Der Prozentanteil ist daher stets gleich dem Prozentanteil im ersten Jahr (hier 2010) . Dies betrifft nur den Betrag, nicht aber die Umsatzsteuer.
  • Die Anzahl der Jahre kann nur so weit verringert werden, bis der Zeitraum vom Anschaffungsjahr bis zum aktuellen Geschäftsjahr übrig bleibt.

Normalerweise brauchen Sie aber an dieser Stelle keine Änderungen vorzunehmen. Durch die Auswahl beim Hinzufügen der Abschreibungsinformationen werden alle Parameter richtig eingestellt und dem ausgewählten Beleg zugeordnet.

Sonderabschreibung

Ein Beleg, der über mehrere Jahre abgeschrieben wird, kann eine Sonderabschreibung zugewiesen bekommen. Die Sonderabschreibung kann im Abschreibungsassistenten durch ein Häkchen bei der Option "Sonderabschreibung verwenden" aktiviert werden. Ohne den Assistenten wählt man "Sonderabschreibung hinzufügen..." im Kontextmenü des betreffenden Belegs.

Da Jes nichts über Ihre bevorzugte Abschreibungs-Strategie weiß, sind die Werte der Sonderabschreibung zunächst auf 0% gesetzt. In einem zweiten Schritt müssen Sie also festlegen, welcher Prozentsatz des Anschaffungswerts Sie in welchem Jahr des Abschreibungszeitraums zusätzlich in Abzug bringen wollen. Für die Summe dieser Prozentsätze legt der Gesetzgeber eine Obergrenze fest, die in den Abschreibungs-Einstellungen veränderbar ist.

Bitte beachten Sie, daß Jes nicht prüfen kann, ob die gewählte Abschreibungsart gesetzlich zulässig ist. Für diese Prüfung sind Sie selbst verantwortlich. Fragen Sie im Zweifel eine fachkundige Person, z.B. einen Steuerberater.

Anlagenverzeichnis anzeigen

Im Menü finden Sie unter den Auswertungsfunktionen den Menüpunkt "Anlagenverzeichnis...". Damit können Sie eine übersichtliche Liste aller Belege ausgeben, die sich im laufenden Geschäftsjahr gewinnmindernd auswirken. Dabei wird für jeden Beleg berechnet, welcher Betragsanteil im aktuellen Geschäftsjahr zum Abzug gebracht werden kann und welchen Buchwert das Anlagegut zu Anfang und zum Ende des Geschäftsjahres hat. Alle Daten werden aufaddiert und können so in das Formular des Finanzamts übertragen werden.